Ab wann verliert man den geschmackssinn bei corona
Viele Menschen haben nach einer Corona-Erkrankung das Gefühl, das Essen schmeckt nicht — oder zumindest nicht mehr so gut wie vorher. Dazu gibt es ein paar Dinge zu wissen: Beim Essen sind drei medizinisch vollkommen unterschiedliche Sinne im Spiel — diese werden als chemische Sinne bezeichnet. Es gibt den eigentlichen Riechsinn, den Geschmackssinn und den Tastsinn. Diese übertragen die Signale an eine Region des Gehirns, in dem neben dem Riechen auch Emotionen und Gedächtnisinhalte verarbeitet werden. Der zweite chemische Sinn ist der Geschmackssinn. Von den Schmeckrezeptoren der Zunge werden die Signale an das Gehirn weitergeleitet, wo sie in Kombination mit den Geruchs-Informationen die Aromawahrnehmung der Nahrung erzeugen. Der dritte chemische Sinn ist der Tastsinn, der über den Trigeminus-Nerv übertragen wird. Dieser Nerv ist der sensible Nerv des Kopfes, der normalerweise Berührung und Schmerz erkennt. In der Nase hat er die Funktion eines Warnsystems, indem er potentiell gefährliche Geruchstoffe, wie zum Beispiel Menthol, Ammoniak, Säuren und Essig erkennt.
Ab wann verliert man den Geschmackssinn bei Corona?
Ein solcher Verlust trete zwar auch bei anderen Infekten auf - aber seltener. Wenn die Nase dabei nicht verstopft ist, dann ist es sogar noch spezifischer», sagte Hummel, der auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Olfaktologie und Gustologie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie DGHNO-KHC ist, die sich von Mittwoch an zu einer Jahresversammlung zusammenschaltet. Hintergrund bei Riechstörungen sei vermutlich eine Schädigung der sogenannten Stützzellen, die sich bei den Riechzellen befinden und diese versorgen. Wenn sie absterben, sterben mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch die Riechzellen ab», erklärte Hummel. Zwar könnten sie sich unter normalen Umständen nachbilden - aber auch das werde vom Coronavirus beeinträchtigt. So werde die Regeneration verlangsamt. Die Erfahrung ist für viele Menschen verstörend. Riechen habe drei Funktionen, erläuterte Hummel. Es warnte, es sei wichtig beim Essen und darüber hinaus auch für das Zwischenmenschliche. Man kann auch seinen Partner nicht mehr riechen, was zum Beispiel Auswirkungen auf die Sexualität hat.
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Geschmackslosigkeit bei COVID-19: Wann tritt sie auf?
Das Symptomprofil von Covid hat sich im Verlauf der Pandemie verändert. Während ein vollständiger Geruchs- und Geschmacksverlust noch typische Anzeichen für eine ursprüngliche SARS-CoVInfektion waren, werden mit der Omikron-BA. In der Hausarztpraxis gilt es, PatientInnen mit Covid möglichst sicher zu erkennen, damit Risikopersonen engmaschig beobachtet bzw. Am Anfang der Coronapandemie wiesen ein vollständiger Geruchs- und Geschmacksverlust relativ zuverlässig auf Covid hin. Im Laufe der Zeit und mit dem Auftreten neuer SARS-CoVMutationen veränderten sich jedoch die Beschwerden. So berichten PatientInnen mit den Omikron-Subvarianten BA. Das ergab eine Studie vom Robert Koch-Institut RKI. Ann-Sophie Lehfeld aus der Abteilung für Infektionsepidemiologie am RKI Berlin und Kollegen analysierten, wie sich die CovidSymptome bei wahrscheinlicher oder nachgewiesener Omikron-BA. Dafür werteten sie Daten von PCR-positiven Fällen aus, die von den Gesundheitsämtern erfasst und an das RKI übermittelt wurden. Hierbei können die Gesundheitsämter angeben, welche der 14 im Meldesystem verfügbaren Symptome vorhanden sind.
Wie schnell verliert man den Geschmackssinn infolge von Corona?
Und am Anfang dürfte es für Betroffene tatsächlich vor allem lästig sein. Wenn Nase und Gaumen aber weiter nicht funktionieren wie gewohnt, verursacht das Stress, die Lebensqualität sinkt. Gefährlich kann es auch werden: Man riecht nicht mehr, wenn es brennt oder wenn das Essen verdorben ist. Fast die Hälfte der Covid-Patienten mit Geruchs- und Geschmacksstörungen hatte laut einer Studie auch nach einem Jahr noch Probleme damit. Sieben Prozent der Infizierten konnten ein Jahr nach der Infektion sogar überhaupt nichts mehr mit Nase und Zunge wahrnehmen. Gravierende Folgen einer nur milden Covid-Erkrankung — keiner der Probanden hatte einen schweren Verlauf gehabt. Forscherteams aus der ganzen Welt sind den Ursachen auf der Spur: Offenbar schädigt Sars-Cov2 genau die Nervenzellen in der Nase, über die wir Gerüche wahrnehmen. Dass das Virus die Unterstützerzellen dieser Neurone attackiert, war schon länger bekannt. Daher mangelt es den Geruchszellen an Nährstoffen, sie sind nicht mehr optimal versorgt.